1. Eisrennen 2008 im BERXI

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1. Eisrennen 2008 im BERXI
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- Sonntag, 27. Januar 2008

Wer kann sich noch erinnern, an unser letztes Eisrennen? Es liegt schon einige Jahre zurück. Damals wurde von unserem unermüdlichen Streckenwart Bert Moltinger die Offroad Rennstrecke in der Alpenstraße vereist. Gefahren wurde mit den Buggy's und der damals neu eingeführten Rallye Klasse.

Zwischenzeitlich nahmen lediglich Michi Selner und Mike Klausner bei Eisrennen in Imst / Tirol teil, worin sicherlich auch der Grundstein für dieses Eisrennen liegt. Michi und Mike suchten eine neue Herausforderung, denn in Tirol wurde kein Rennen mehr ausgeschrieben bzw. die beiden nicht mehr eingeladen, da sie in den vergangenen Jahren die Fahrer aus dem gelobten Land schwindelig fuhren. Wem kann man das schon verübeln, sich um neue Konkurrenz umzusehen, um nicht bei jedem Lauf die verbleibenden Fahrzeuge mehrmals überrunden zu müssen?

Jedenfalls haben beide die Eisrennen revolutioniert. Michi mit seinen "Wunder-Spikes", für die man eigentlich einen Waffenschein benötigen würde und Mike mit seiner ausgeklügelten Technik, die Reifen und das Fahrzeug so zu präparieren, dass es auch auf rutschigem Terrain fahrbar ist. Ob ihnen diese Überlegenheit auch in Salzburg gelingen würde?

bergxiaussenDer zweite Grundstein für das Eisrennen wurde beim Schnitzer-Cup im September 2007 gelegt. Dieser fand ja in der überdachten Eishalle im Bergxi Bergheim statt. Der Geschäftsführer Anton Zitz und auch der Betriebsleiter Albert Vordermaier vom Bergxi waren sofort bereit, die Halle auch im Winter, wenn die Eisfläche vorhanden ist, zur Verfügung zu stellen. Vielen Dank an dieser Stelle für die zuvorkommende Aufnahme und Unterstützung.

Der Eislaufbetrieb für das allgemeine Publikum wurde an diesem Samstag um 16:00 Uhr eingestellt. Die Streckenführung wurde auf der Eisfläche mit dem Eishobel trocken abgezogen, so dass eine sichtbare, aber auch sehr glatte Oberfläche entstand. Die Streckenbegrenzung wurde nur an den Kurven mit Markierungshüten und Kurbs ausgelegt. Was sich als nicht ganz einfach erwies, da die Teile einfach nicht richtig anfrieren wollten und bei einer Berührung weggekickt werden konnten. War aber während des gesamten Rennens nicht wirklich problematisch.


Nun zum Rennen:

In der Winterreifenklasse gingen 20 Fahrer an den Start. Jeder Starter konnte 4 Vorläufe fahren und wurde jeweils in 4er Startgruppen eingeteilt. Man trat somit durchwegs gegen andere Konkurrenten an. Nach 4 Runden wurden dann die Platzierungen mit Punkten bewertet. Der Sieger erhielt 4 Punkte, der Zweite 3, der Dritte 2 und der Vierte 1 Punkt. Wer nicht an den Start kam, erhielt 0 Punkte. Die Finaleinteilung wurde nach den Gesamtpunkten durchgeführt. Jeweils 2 Fahrer qualifizierten sich fix für ein Finale. Die weiteren 4 Fahrer aus dem jeweiligen Finale, die mit 6 Fahrern und 6 Runden gefahren wurden, konnten in das nächste Finale aufsteigen.

Bereits in den Trainingsabenden wurde sehr schnell erkannt, dass in der Winterreifen Klasse die Schumacher Rallye Reifen die erste Wahl waren. Bei der Motorisierung war weniger eben mehr. Zu viel Power konnte ohnedies nicht in Vortrieb umgesetzt werden und brachte nur Unstabilität ins Fahrzeug.
Andreas, der kleinste aus dem Siller-Klan, war unheimlich schnell unterwegs, fuhr sein Fahrzeug sehr gekonnt, zügig und ohne großartigen Drift's um den Kurs. Er konnte seine ersten 3 Vorläufe souverän gewinnen. Bis dahin gelang dies nur noch Hermann Berger. Andi musste leider im 4. Vorlauf einen Fahrfehler hinnehmen. Er touchierte eingangs der Geraden die Bande und brachte das Fahrzeug nahezu die ganze Länge nicht mehr von dieser weg. Michi Selner nutzte diese und fuhr seinen einzigen Vorlaufsieg heraus. Christian Bartacek konnte Andi noch vor der Ziellinie abfangen, da dieser im harten Fight einen Hut berührte und hängen blieb.
Somit konnte Hermann Berger als einziger seine 4 Vorläufe gewinnen und mit 16 Punkten die Pole-Positon im Finale, vor Andi Siller, der sich ebenfalls direkt ins Top-Finale qualifizierte, herausfahren.
Wie ging es nun Mike Klausner? War die Überlegenheit aus den vergangenen Jahren in Tirol nicht mehr vorhanden? Mike gewann seine ersten beiden Vorläufe und zeigte somit, dass mit ihm jederzeit zu rechnen ist. Im dritten Lauf fabrizierte er einen Dreher und belegte den 3. Platz, im vierten Lauf musste er 0 Punkte hinnehmen, nachdem er bereits in der ersten Runde seinen Tamiya TT01 aufs Dach legte.
Für Staunen bei den vielen Zusehern sorgte Michi Selner. Er stellte seinen Ford GT40 mit dem Heck zuerst an die Startlinie und demonstrierte somit, dass er das Rennen im Retourgang in Angriff nehmen wollte. Dem war allerdings nicht wirklich so. Er hatte lediglich die Karosserie verkehrt herum montiert. Was ihm aber selber nicht gerade behilflich war. Die falsche Optik bereitete auch einem derart überragenden Fahrer und vielfachen Staatsmeister Schwierigkeiten. Er beging laufend Fahrfehler und musste im ersten Vorlauf mit dem letzten Platz vorlieb nehmen. Besser ging es im 3. Lauf, in dem er den 2. Platz belegte. Nachdem er im 3. Vorlauf die Karosserie richtig montierte konnte er seinen Speed beweisen. Vorerst musste er sich noch von Thomas Pardeller besiegen lassen, bevor er den letzten Vorlauf gewinnen konnte.
Für das Halbfinale qualifizierten sich Bartacek Christian (14 Pkt.) und Thomas Pardeller (13 Pkt.). Für das Viertelfinale konnten sich Patrik Kals (12) und Max Reiser (12) qualifizieren, Nach einem Stechen zwischen Selner Michael, Fenninger Josef und Strasser Max (alle 11) konnten sich Michi und Josef für das 1/8 Finale qualifizieren.
Mike Klausner musste mit seinen 10 Punkten die Finale vom 1/32 aus in Angriff nehmen. Was sich aber im Endeffekt für ihn nicht zum Nachteil erwies. Auch für Michi Selner und Patrik Kals traf dies zu. Sie konnten sich nämlich mit Thomas Pardeller bis ins Finale der Top 6 Fahrer vorfahren und die Läufe gleichzeitig dazu nutzen, die veränderten Bedingungen kennen zu lernen. Das Eis wurde mit fortlaufender Dauer immer rutschiger. Dies konnten natürlich die beiden Direktqualifizierten nicht wissen, was gewiss kein Vorteil war. Auch das einzige Mädchen im Starterfeld, Carina Kals (11 Jahre), musste sich in den Finalen hochdienen. Sie nahm ihr Rennen im letzten Finale, dem 1/128 Finale in Angriff, zeigte aber den Burschen, dass sie sich nicht unterkriegen lassen wollte und stieg gleich 2x bis in das 1/32 Finale auf.
Das Top-Finale wurde mit Spannung erwartet. Hermann Berger konnte sich sofort an die Spitze setzten. Eine kleine Berührung von Michi Selner konnte ihn vorerst nicht von der Führung abbringen. Diese wurde Zweiteren eher zum Nachteil, da er von einigen Fahrzeugen überholt wurde. Hermann und Mike konnten sich vorne etwas absetzten. In der zweiten Runden kam es am Ende der Geraden zur Kollision zwischen den beiden Fahrzeugen. Mike stieß Hermann kurz am Heck an, wonach dieser in einen Dreher geriet und einige Plätze nach hinten gereicht wurde. Nach einer Aufholjagd konnte er sich wieder in Position für den Kampf um den 2. Platz bringen, wurde aber in eine weitere Kollision während des Zweikampfes zwischen Andi Siller und Thomas Pardeller verwickelt und hoffnungslos ans Ende des Feldes geworfen. Mike Klausner konnte sich vorne unterdessen absetzen und siegte vor Michi Selner und den immer stärker werdenden Patrik Kals. 4. wurde Andi Siller vor Thomas Pardeller und Hermann Berger.


Spikes Klasse

Der große Aufwand für die Anfertigung der Reifen, als auch die Tatsache, dass ein schwer erhältliches "Wundermaterial" im Umlauf ist, hielt wohl letztendlich einige davon ab, in dieser tollen Klasse an den Start zu gehen. Die Tiroler waren leider auch nicht zu erwärmen, nach Salzburg zu kommen.
Der Speed der Fahrzeuge ist phänomenal. Mit 3.5Turn Brushless Motoren und den besagten Spikes haben die Fahrzeuge einen Vortrieb, der sonst nicht zu erreichen ist. In 2 Sekunden auf 80 km/h, am Ende der Geraden nur ganz kurz angebremst und mit nahezu vollem Tempo in die Kurve. Wie auf Schienen gezogen biegen die Fahrzeuge ab. Natürlich nur wenn das Material auch stimmt.

Mit Michi Selner, Mike Klausner, Christoph Rohrmoser, Walter Jelinek und Hermann Berger gingen nur 5 Fahrer an den Start. Es wurden 5 Läufe ausgetragen, wobei jeweils die Startpositionen (Formel 1 Startaufstellung) durchgereiht wurden. So waren die Startpositionen ausgeglichen und das Endergebnis vergleichbar. Mit 3 Asso TC4, einen Asso TC3 in breiterer Rallye-Ausführung von Michi Selner gingen 4 Kardangetriebene Fahrzeuge ins Rennen. Mike Klausner verwendete das neueste Fahrzeug, einen Riemengetriebenen Tamiya TRF 415 MSX, das Weltmeisterauto also. Die Frage war nur, ob die Riemen dieser Belastung standhalten würden?

Im ersten Rennen zeigte sich sofort, was es mit den "Wunderspikes" auf sich hatte. Hermann Berger war als einziger Fahrer nicht mit diesen messerscharfen Geräten ausgestattet. Was sich beim Anbremsen nach der ersten Geraden sofort in einem Dreher und Ausfall bemerkbar machte. Michi Selner konnte die Führung den ganzen Lauf über behaupten, musste allerdings großen Druck von Mike Klausner stand halten. Walter Jelinek belegte den 3. Platz.
Im zweiten Finale konnte Mike die Führung einige Runden behaupten. Er machte schließlich den entscheidenden Fehler und musste Michi Selner und Walter Jelinek, der immer an den beiden dran war, passieren lassen. Hermann Berger hatte die Spikes-Reifen gewechselt, was zwar ein fahrbares Auto bewirkte, allerdings noch immer nicht auf dem Niveau der anderen war. Christoph konnte er zwar 5 Runden in Schach halten, in der letzten Runden fand dieser aber dann die nötige Lücke und setzte sich auf den 4 Platz.
Im 3. Rennen konnte Michi bereits den Sack zumachen. Mit dem Sieg dieses Rennens konnte ihn keiner mehr erreichen. Zwischen Walter Jelinek und Mike Klausner blieb es allerdings noch spannend. Walter konnte diesen Lauf vor Mike auf P2 beenden.
Für die beiden verbleibenden Rennen hatte Michi Selner angekündigt, volles Rohr zu fahren. Er wollte unbedingt die schnelle Kurve nach der Geraden mit Vollgas fahren, was aber nicht möglich war. Der Speed war an dieser Stelle einfach zu hoch. Den Lauf sicherte sich Walter Jelinek, der damit seine Ambitionen auf den 2. Gesamtrang kund tat. Michi Selner konnte sich vor Mike den 2. Rang im diesem Lauf sichern. Hermann Berger belegte den 4. Platz und Christoph brachte einen weidwunden Asso auf Rang 5.
Im letzten Lauf konnte Hermann Berger von Startplatz 1 aus 3 Runden die Führung halten. Unter Druck bremste er am Ende der Geraden sein Fahrzeug ein wenig zu abrupt ab, was seine Spikes nicht standhielten und das Fahrzeug in einen Dreher brachte. Mit Mühe konnten die folgenden Fahrer vorbei finden. Michi Selner siegte abermals, was für Walter Jelinek, der in diesem Rennen hinter Mike Klausner den 3. Platz belegte, den 2. Gesamtrang sicherte. Hermann konnte wieder den 4. Platz, vor Christoph belegen.


Was sonst noch aufgefallen ist:

Es gab natürlich auch eine Prämiere!!!
Unter dem Motto ein Klausner ist zu wenig, nahm Michl Klausner sen., genannt "Daddy", sein ersten Rennen in Angriff. Und dies auf dem sicherlich schönsten Fahrzeug im Feld, einen Original getreu nachgebildeten Audi S1 Quattro "HB". Das allein reichte noch nicht. Es mussten natürlich noch die meisten Lichter aufs Fahrzeug, die alle Funktionstüchtig waren. Trainiert wurde auch, dass konnte man auf jeden Fall feststellen. Er bewegte sein Fahrzeug äußerst gekonnt und schnell. Wenn da nur nicht diese Nerven währen!!!

Wie in alten Zeiten war die meist verwendete Fahrzeugmarke TAMIYA. In der Winterreifenklasse wurde durchwegs das Chassis TT01 verwendet. Ein günstiges, schnelles und qualitativ hochwertiges Modell mit absolut renntauglichen Futures.

Die spannenden Rennen wurden von einer riesigen Menge an Zusehern verfolgt, welche in der Kälte lange Zeit ausharrten und dem Rennverlauf folgten. Für Action sorgte der PSV-Fanclub, der vom Anfang bis zum späten Ende mit Anfeuerungsrufen, transparenten, Fahnen und Namensschildern für Stadionstimmung im Bergxi sorgte.

Toni und Christian vom Bergxi-Treff sorgten für eine hervorragende Bewirtung der Fahrer und Zuseher. Es fehlte an nichts und die Küche muss man einfach weiter empfehlen. Prädikat "Spitze".

Der Spruch des Rennens:

Man kann die Rangliste drehen und wenden,
einen Klausner
findet man an allen
Enden!!!

Eine freudige Überraschung noch zum Schluss:
Am 23. Februar wird wieder gestartet. Das Eis wird brennen, wenn es heißt "Bergheim 08 - Die Revanche!"




Rangliste

Klasse Winter-Reifen

Klasse Spikes-Reifen

Platz Platz
1 Klausner Michael jun. 1 Selner Michael
2 Selner Michael 2 Jelinek Walter
3 Kals Patrik 3 Klausner Michael jun.
4 Siller Andreas - Quali P2 4 Rohrmoser Christoph
5 Pardeller Thomas 5 Berger Hermann
6 Berger Hermann - Top Qualifier
7 Bartacek Christian
8 Strasser Markus
9 Fenninger Josef
10 Reiser Markus
11 Lindner Martin
12 Rottensteiner Manfred
13 Lindner Florian
14 Spieler Michael
15 Kals Carina
16 Brunner Wolfgang
17 Mayer Roland
18 Maringer Josef
19 Bartacek Manuel
20 Klausner Michael sen.


Bericht von Hermann Berger, 27.01.2008

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